Vor fast einem Jahr auf den Tag genau habe ich einen kurzen Text geschrieben, um mich auf Facebook mit einem kartesischen Schlagwort vorzustellen, das besagt, dass ich diejenigen, die ich bin, bestrafe.
Heute bin ich gerne bereit, den Wortlaut durch einen anderen zu ersetzen: ICH MALE, ICH BIN.
Ich leugne nicht, was ich geschrieben habe, aber ich merke, dass ich mich verändert habe, indem ich nicht mehr Norbert bin, der sich entscheidet, zu malen, um zu existieren.
Es gibt Norbert, der malt, mit anderen Worten: für Norbert, zu malen, zu existieren, zu sein, sogar zu sein.
Es gibt kein Subjekt, das ein Objekt malt, oder eine innere Person, die ein Außen malt, sondern ein Wesen, das durch die Erfahrung der Schöpfung existiert.
Dieses phänomenologische Verständnis verdanke ich Martin Heidegger.
Zum Beispiel, um eine Landschaft nicht zu betrachten, sondern zu sehen.
Der Unterschied besteht darin, dass man, wenn man eine Landschaft sieht, gleichzeitig in ihr ist.
Malen ist kein Malen außerhalb von sich selbst: ein Objekt oder eine Idee, der man Form und Farbe geben will.
Beim Schaffen gibt es kein Äußeres und kein Inneres: Sein ist eins.
Wir sind nicht im Hier und Jetzt, wir sind das Hier und Jetzt, was Heidegger das Dasein nennt.
Dualität ist eine Schöpfung des Geistes, Realität ist ein einzigartiges Ganzes.
Welchen Unterschied macht es?
Wenn wir diese Veränderung erleben, fühlen wir uns mehr verantwortlich für das, was wir malen, weil wir sowohl der Maler als auch das Werk sind.
Hier zum Beispiel habe ich dir eine Tasse Yunnan d’Or Tee gemacht. Ein wahrer Genuss!
Es ist kein äußeres Objekt, das ich gemalt habe, sondern gleichzeitig der Ausdruck meiner Leidenschaft für diesen Tee, der Wunsch, diese Leidenschaft zu vermitteln und der Wunsch, etwas mit dir zu teilen.
Ich weiß nicht, warum der Tee heute, noch die Wahl der Farben, die Teeflecken neben der Tasse…..
Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bild abstrakt, konkret oder gegenständlich ist.
Was ich weiß, ist, dass dieser Tee ein Genuss für Geschmacksnerven und Augen ist. Er hat einen leichten Kakaogeschmack und eine braune Farbe von seltener Intensität.
Die Wahrheit meines heutigen Seins ist einfach der Wunsch, diese Emotion in diesem Durchbruch, dieser Offenheit, dieser Schöpfung zu teilen.